Öffentliches Plenumsprotokoll vom 7.4.
Liebe Komparatisten* und Komparatistinnen*,
heute drehte sich alles um Förderungen, Förderungen, Förderungen.
Es wurden zwei sehr tolle und für uns als Literaturwissenschaftler_innen interessante Projekte vorgestellt. Es folgen kurze Projektbeschreibungen.
Zum einen ein Buchprojekt von Masterstudierenden der Translationswissenschaft zum Thema „Österreichische Exilübersetzer_innen“. Hier ein kurzer Überblick zu dem Projekt, entnommen aus der Projektbeschreibung, die der Studienvertretung übermittelt wurde:
Aufbauend aus der Beschäftigung mit Übersetzer_innen im Exil im Rahmen von 2 Seminaren im SS 2016 und im Wintersemester 2017 sollen ca. 30 Übersetzer_innenbiographien, erarbeitet von 50 Studierenden, in einer etablierten translationswissenschaftlichen Reihe als Sammelband erscheinen.
Aus dem Projekt liegen bereits 16 Biographien von Übersetzer_innen vor, die ins Exil gehen mussten (Alfredo Bauer, Boris Brainin, Bertrand Alfred Egger, Etta Federn, Karl Federn, Richard Flatter, Hans Flesch Brunningen, Mimi Grossberg, Jakob Hegner, Herberth Herlitschka, Joseph Kalmer, Paula Arnold, Ernst Schönewiese, Alisa Stadler, Harry Zohn). Im Moment werden weitere 14 Biographien erforscht (Alfred Marnau, Fritz Breinin, Friedrich Thorberg, Veza Canetti, Gina Kaus, Lisbeth Gombrich, Trude Krakauer, Alfred Polgar, Rose Ausländer, Herman Hakel, Max Eugen Kühnel, Josef Epstein, Martin Buber).Der Sammelband soll zudem diese Einzelbiographien aus translationsgeschichtlicher Perspektive in ihrer Gesamtheit betrachten, um herauszufinden, inwieweit sich verallgemeinerbare Aussagen zu den Leben und zum Wirken der vom Nationalsozialismus vertriebenen Übersetzer_innen treffen lassen.
Die nächste Förderung betrifft die Nachwuchskonferenz „Grenzüberschreitungen in Literatur- und Kultur|theorie“, die vom 28.-30. September an der Finno-Ugristik und an unserer Abteilung stattfinden wird. Diese Veranstaltung ist eine Initiative von Nachwuchswissenschaftlerinnen (von fünf Doktorandinnen) für Nachwuchswissenschaftler*innen (Master, praedoc, postdoc) der Literatur- und Kulturwissenschaften. Hier wieder ein kurzer Überblick, entnommen der Projektbeschreibung, die der Studienvertretung übermittelt wurde:
Grenzüberschreitungen können als ein wesentliches Kennzeichen postmoderner Denkbewegungen angesehen werden: die
vermeintlich festen Kategorien der Moderne werden problematisiert,destabilisiert und überschritten. Poststrukturalistische Theorien und Strategien richten ihren Fokus auf Praktiken und Prozesse von Grenzziehungen und auf die mit ihnen erzeugten Ordnungen. So könnte man mit Foucault das „Auftauchen einer Form des Denkens” konstatieren, „in der das Fragen nach der Grenze an die Stelle einer Suche nach der Totalität tritt“ (1963). Untersucht werden jene kulturellen Ordnungen vor allem aus der Perspektive/unter Einbezug dessen, was ausgeschlossen beziehungsweise als das jeweils Andere oder Fremde konstruiert wird.
Habt schöne und erholsame Ferien,
LG eure IG Komp